Neues Rekordjahr für Frankreichs Videospielmarkt

    Bildunterschrift: Der Aftermarket im Umbruch: Neueste Trends aus Frankreich. Copyright: Canva

    Der französische Videospielmarkt hat 2023 erstmals die Rekordmarke von sechs Milliarden Euro überschritten. Um diesen Trend zu stützen, begleitet Business France 41 Unternehmen zur Gamescom 2024 (Halle 3.2, Stand A010)

    Es ist eine symbolische Hürde, die der französische Videospielsektor zum allerersten Mal genommen hat. Nach Angaben von SELL, dem Verband der Herausgeber von Unterhaltungssoftware in Frankreich, verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr ein Wachstum von fast zehn Prozent. Dieses noch nie da gewesene Niveau wurde durch den vorübergehenden Boom während der Pandemie angekurbelt und bewegte sich seither zwischen 5,5 und 5,6 Milliarden Euro. Insbesondere das Konsolen-Ökosystem trug mit einem Rekordumsatz von 3,15 Milliarden Euro – ein Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr – maßgeblich zu diesem Erfolg bei.

    Mit einem geschätzten weltweiten Marktwert von über 220 Milliarden Dollar im Jahr 2022 übertrifft die Videospielbranche inzwischen die Film- und Musikindustrie. Die Branche wächst stetig und peilt bis 2030 einen Umsatz von 300 Milliarden Dollar an. Weltweit wird mit einer potenziellen Spielerbasis von 3,8 Milliarden Nutzer gerechnet.

    Vielfalt und Innovation im globalen Wettbewerb

    In einer Zeit, in der die USA und Asien die internationale Szene dominieren und fast drei Viertel der weltweiten Einnahmen der Videospielindustrie auf sich vereinen, behauptet Frankreich weiterhin seine kulturelle Besonderheit und exportiert sein Know-how in die ganze Welt. Mit mehr als 1.200 Unternehmen, die über das Land verteilt sind und Spiele von ‚hypercasual‘ bis ‚Triple-A‘ produzieren, zeigt die französische Industrie eine bemerkenswerte Vielfalt. Namen wie Ubisoft, Arkane, Cyanide oder Gameloft stehen beispielhaft für den Erfolg und die Innovationskraft der Branche. Diese Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und beleben die Regionen.

    Kulturelle und industrielle Souveränität

    Französische Studios und Verleger sind seit den 1980er-Jahren für ihr Know-how bekannt und werden regelmäßig von großen internationalen Verlegern für die Entwicklung ihrer Spiele herangezogen. Französische Produktionen werden weltweit exportiert, wie der Erfolg der „Assassin’s Creed“-Saga (Ubisoft) zeigt, von der mehr als 200 Millionen Exemplare verkauft wurden. Der Erfolg Frankreichs ist auch den französischen Hochschulen zu verdanken, darunter CNAM-Enjmin, Isart Digital und Supinfogame Rubika.

    Erhalt der Vielfalt nur durch gezielte Förderung

    Trotz dieser Erfolge steht die französische Videospielindustrie vor Herausforderungen. Der Mangel an Finanzmitteln in Verbindung mit einer fehlenden Investitionskultur führt dazu, dass die französischen Akteure hauptsächlich von ausländischen Investoren oder Käufern abhängig sind. So wurden Studios wie ‚Eden Games‘ oder ‚Quantic Dream‘ im Jahr 2022 ins Ausland verkauft. „Um die kulturelle und industrielle Souveränität zu gewährleisten, bedarf es einer stärkeren Unterstützung durch die öffentlichen Institutionen, sowohl in Frankreich als auch in Europa. Gleichzeitig müssen Finanzierungsmöglichkeiten geschaffen werden, um sowohl ausländische Investitionen anzuziehen als auch die Ambitionen der französischen Finanziers zu unterstützen. Initiativen wie ‚La French Touch‘ stärken die internationale Präsenz französischer Unternehmen,“ so Nicolas Richaud, Journalist im Ressort Verlagswesen, Werbung und Videospiele, in Les Echos, 25.10.2023

    European Game Night – 20. August 2024, 17h- 19h30, DevCom, Congress Centrum Ost

    Die European Game Night wird in diesem Jahr zum fünften Mal veranstaltet und von Business France in Kooperation mit Spielfabrique und NRWGlobal Business organisiert. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Hauptteile: einen Pitch Contest und eine Networking-Runde. Beim Pitch Contest werden 12 Indie-Studios aus sechs verschiedenen Ländern – Frankreich, Deutschland, Schweiz, Malta, Spanien und Portugal – ihre Projekte präsentieren. Der Gewinner erhält ein Flugticket von AirFrance sowie eine Bewertung seines Videospiels durch einen Experten aus der Videospielbranche. Nach der Preisverleihung haben Teilnehmer und Gäste bei einem Networking-Event die Möglichkeit, zahlreiche Vertreter der Branche kennenzulernen.

    Direkt danach schließt sich ein französischer Abend mit einem Networking-Cocktail von SNJV und CNC an.

    Informationen über alle Aussteller des Gemeinschaftsstandes und ihre Produkte gibt es hier: E-Katalog.

    Über Business France     

    Business France ist die staatliche Beratungsagentur zur Förderung der Internationalisierung der französischen Wirtschaft. Sie ist zuständig für die internationale Entwicklung von Unternehmen und deren Exportaktivitäten sowie für die Anwerbung und Betreuung ausländischer Investitionen in Frankreich. Business France fördert die Attraktivität und das wirtschaftliche Ansehen Frankreichs, seiner Unternehmen und Regionen. Darüber hinaus verwaltet und entwickelt sie das Programm „Volontariat International en Entreprise“ (VIE). Mit mehr als 1.400 Mitarbeitern in Frankreich und 55 weiteren Ländern weltweit ist Business France gut aufgestellt.